Grabungsprojekte und Forschung

Sensationelle archäologische Funde im Töpferdorf Raeren

Ausgrabungen in der Heckstraße / Gelände des Herrn Dr. Förster

Zone 01 (2001 – 2003)

Im Laufe der Grabungskampagne von 2001 bis 2003 wurden in einer ersten Grabungszone (Zone 01) zwei kreisförmig gemauerte Strukturen entdeckt. Sie wiesen auf des Vorhandensein einer ehemaligen Töpferwerkstatt hin, was eine kleine wissenschaftliche Sensation darstellte: erstmals konnten in Raeren Gebäudestrukturen einer Töpferwerkstatt freigelegt und untersucht werden.

Bei den beiden kreisförmigen Gebilden handelte es sich um Strukturen eines Töpferrades. Sie waren aus Bruchstein und Mörtel gemauert, hatten einen Durchmesser von ca. 160 bis 180 cm und lagen etwa zwei Meter voneinander entfernt.

Es ist das erste Mal, dass ein Töpferrad in einem rheinischen Töpferzentrum entdeckt bzw. ausgegraben wurde. Im Verlauf unserer Ausstellung „Alles nur Scherben oder was?“ in Raeren im März-April 2004 stellte sich heraus, dass fast gleichzeitig (2003) in Brühl ebenfalls die Struktur eines Töpferrades entdeckt wurde.

Weiter wurde in dieser Zone 01 eine Abfallgrube von ca. 6 m Durchmesser mit zahlreichen Fundstücken (um die 200 gut erhaltene Gefäße) ausgegraben. Darunter befanden sich auch seltenere Stücke wie Gesichtskrüge und Drillingskrüge.

Ausgrabungen in der Heckstraße / Gelände des Herrn Dr. Förster

Zone 02 (2004)

Durch den Spezialisten Robert Fesler (V.o.G. ARGEPHY) wurde Mitte August 2004 eine elektrische Prospektion auf einem noch nicht ausgegrabenen Teil der Parzelle des Herrn Dr. Förster (in der Heckstraße) vorgenommen. Die Prospektion ermöglichte uns weitere vermutliche Strukturen einer Töpferwerkstatt zu orten.

Folgende Resultate erbrachten die Grabungen (September bis Dezember 2004) in der erweiterten bzw. zweiten Grabungszone dieser Parzelle:

  • Eine weitere gemauerte Töpferradstruktur von ca. 170 cm Durchmesser wurde freigelegt. Im Inneren fanden sich Ton und Keramikmaterial.Darunter konnte die Pfostenspur der feststehenden Achse des Töpferrades freigelegt werden.
  • In direkter Nähe der Töpferradstruktur befinden sich verschiedene Mauerstrukturen von unterschiedlicher Breite. Ein Zusammenhang wurde noch nicht ersichtlich.
  • Zahlreiche und vor allem sehr seltene Fundstücke wurden in dieser zweiten Zone entdeckt. Erwähnenswert sind zwei Kirmesflöten, verschiedene Figurenköpfchen, Gesichtkrüge, kleine Spielzeugkrüge aus Keramik und verschiedene guterhaltene Gebrauchskeramik.